10. Februar 2024

Wintermenü 2024

Nicht alles perfekt, aber alles sehr lecker.

Und eigentlich ging es für mich genau darum. Weine auszusuchen, welche wirklich gut sind und einigermaßen passen müssten. Es hat gezeigt, dass ein gelungener Weinabend nicht "perfekt" sein muss. Im Gegenteil, es ist auch schön darüber zu reden, was besser gepasst hätte und warum.

So zum Beispiel der Godefroy von Mumm Pinot Noir Rosé Dry. Dry bedeutet in der Sektsprache, dass er mindestens 17 g/l bis hin zu 32 g/l Restzucker hat. Er kommt also mit einer dezenten angenehmen Süße daher. Tolle rote Fruchtaromen, unkompliziert und doch elegant. Mit jedem Schluck leckerer. Zu unserem geschmacksintensiven Amuse, Röstbrot mit Tomatenbutter und Salami-Pilz-Snack, hätte ein kräftigerer und trockenerer Sekt besser gepasst z.B. der Wolfsberger Crémant.

Die Vorspeise war super lecker. Und beide Weine, Weissburgunder & Chardonnay "Gundersheimer Höllenbrand" vom Burgunderhof Merkel und der 2019 Mâcon Chardonnay Echenault de Serre von Domaine des Crêts aus dem Burgund hätten beide passend sein können. Allerdings war der Weissburgunder & Chardonnay mit seinem Grapefruitaroma zu sommerlich frisch und der Mâcon Chardonnay mit seinen feinen Holzaromen zu kräftig. Ein klassischer Grauburgunder zum Beispiel von Kress hätte besser gepasst.

Der Hauptgang war gut, allerding werde ich den Burgunderbraten beim nächsten Mal vorher in Rotwein einlegen, damit er noch etwas zarter wird. Die Weine für sich getrunken waren erstklassige Tropfen. Beide kräftig und trocken. Der 2020 Morellino di Scansano DOC BIO von Podere 414 hat mir persönlich besser geschmeckt. Zum Sommermenü 2023 hatten wir den "kleinen Bruder", 2019 Badilante Toscana Rosso IGT Podere 414. Der qualitative Unterschied zwischen den beiden Weinen ist deutlich zu schmecken. Der Morellino ist kräftig, ausgewogen und sucht nach einer ebenso kräftigen Speise wie Lamm.
Der 2015 Monastrell Vino Mediterraneo von Bodegas Artadi aus Alicante war etwas weniger körperreich und hatte eine hellere Frucht als der Morellino. Außerdem hatte er eine feine Bitternote. Zur dunklen Schokolade perfekt.
Zu unserem Burgunderbraten hätte klassisch ein Burgunder, also ein Spätburgunder zum Beispiel der Pinot Noir von Matthias Gaul aus Rheinhessen gepasst.

Zum Dessert gab es Schokoladenkuchen mit Rumtopf, dazu Boardwine rot vom Winzerverein Hagnau. Ein unkomplizierter "Portwein", süß und fruchtig, perfekt zu unserem Dessert :-)

Alle Gäste waren mega begeistert und wir hatten wie immer einen wunderbaren genussreichen Abend.