Eine kleine WeinReise an die südliche Rhône: die Rhône ist gesegnet was den Weinanbau angeht. Es ist warm und trocken und der Boden ist steinig. Und eine entscheidende Besonderheit kommt hinzu: der Mistral. Es ist ein eisiger Fallwind, welcher durch das Rhônetal blässt und dadurch den zu frühen Austrieb der Reben (Frostgefahr im Frühjahr) verhindert, im Sommer kühlt und im Herbst zur Lese die Trauben trocken hält. Dadurch ist auch Bioweinbau sehr verbreitet, die Winzer haben durch den Mistral nicht wirklich mit Mehltau und Fäule zu kämpfen. Das Rhônetal ist durch Gletscher geformt und zeichnet sich durch karge steinige Böden aus. Diese Steine halten den Boden fest und regulieren die Temperatur; tagsüber verhindern sie Überhitzung und nachts geben sie die gespeicherte Wärme wieder ab.
Die südliche Rhône ist bekannt für seine fruchtigen Cuvées aus Grenache, Syrah, Mouvèdre und einigen anderen Rebsorten. Auch in anderen Ländern wie Australien und Kalifornien (Rhône-Rangers) wird dieser Stil kopiert welcher in der Weinwelt auch kurz GSM (nach den Rebsorten) genannt wird. Grenache gibt hierbei die Frucht (Kische, Himbeer, Erdbeer), Syrah die Würze (Pfeffer) und Mouvèdre gibt Farbe und Struktur.
Die Weine sind fruchtig, unkompliziert und doch von guter Struktur. Wir waren von allen Weinen an diesem Abend begeistert ...
2023 Les Hautes Roches Côtes du Rhône, Terroir Daronton Rhonea (rewe/weinfreunde 6,99 €): leicht, rote Frucht, mineralische Frische. Ein Wein für die Sommerterrasse.
2022 Les Grands Préaux Côtes-du-Rhône Réserve, Famille Perrin (rewe/weinfreunde 9,99 €): dunkler und wärmer als der erste, mit schöner roter Frucht (dunkle Kische), feine Würze
2021 Côtes du Rhône rouge, Domaine de la Janasse, Rhône (Hack, Haus der Guten Weine 12,50 €): wunderbar kräftig, rund und noch immer diese rote Frucht von Erdbeere und Kirsche
2019 Côtes du Rhône Réserve - Rouge Perrin, Rhône (extraprima 10,90 €): Aronia! Als ob man aus Mamas guten Aronialikör einen saftig komplexen Rotwein gemacht hätte. Zum Käse einfach super.
2019 Lirac, Xavier Vins, (südliche)Rhône, Frankreich (extraprima 13,80 €): rotbeerige Frucht, dicht, schmelzig runde Fülle, dabei nicht schwer und zarte Tannine welche die Zunge umspielen, Kräuterwürze nach Rosmarin und anderen Kräutern, erinnert an einen schönen Sommertag im Wald (reine Luft zum durchatmen, Frische und Schwere zugleich, Würze und Sonne)
2018 Châteauneuf-du-Pape AOC, Domaine de la Janasse, Rhône (Hack, Haus der Guten Weine 44,00 €): Ja, der hat alle nochmal getopt, auch wenn es schwer fiel. Unglaublich reif, voll, präsent, warm, weich, rote Beere, aber eher Hagebutte, zu Nuss und Rosinen richtig lecker, eine echte Krönung des Abends
Nach dem Abend würde ich fast sagen: mit Côtes du Rhône kann man nichts falsch machen.
an alle die dabei waren. Es war wieder ein wunderschöner Abend.