Herbst... Die ersten kühlen Tagen lassen uns den Sommer vermissen. Dann beginnen die Blätter zu fallen und langsam wird es ruhiger. Man bekommt Lust auf Zwiebelkuchen, leckere Kürbisgerichte und neben Basteln mit den Kindern wird auch wieder Apfelmus und Traubengelee gemacht. Und unser HerbstMenü findet statt!
Zwei neue Gäste kamen in den Genuss und 2 Rebläuse haben ein neues Zuhause gefunden :-) Es war wie immer lecker und lustig. Christa hat mich an diesem Abend irgendwie aus meiner Küche vertrieben (mit Unterstützung von Matthias und Steffi) und so war ich in der ungewohnten Lage mich fast nur um den Wein zu kümmern und die Zeit am Tisch zu verbringen :-)
Begonnen haben wir mit dem Hagnauer Muskateller Crémant. Wie erwartet sehr fruchtintensiv traubig. Crêpes-Röllchen sind schon fast unsere Klassiker und waren diesmal mit Lauchfrischkäse und Pilzen gefüllt. Sehr lecker.
Unsere Vorspeise: Zwiebelpuffer mit geräuchertem Lachs, Salat, Gewürzapfel und Schnittlauchdressing
Dazu gab es einen "sur lie" Wein. "Sur lie" bedeutet, dass der Wein noch längere Zeit nach der Gärung auf der Hefe liegt und dadurch an Geschmacksstoffen gewinnt, spritziger und feiner wird. Unser Wein war wunderbar frisch mit angenehmen Zitrusaromen und doch weich. Er hat den Geschmack der Vorspeise hervorgehoben ist aber beim Essen untergegangen. Ein leichtes Fischgericht hätte bessser gepasst.
Dafür war der Grauburgunder eine Lilie von Aufricht perfekt. Gelbe reife Frucht, Schmelz, Mineralik und Länge. Wein und Speise gleichberechtigte Partner. Die Flasche war schnell leer.
Ich hatte noch etwas Muskateller Crémant im Glas und konnte diesen zur Vorspeise probieren. Absolute Empfehlung. Er war sogar aromatischer als der Grauburgunder, ein Sekt der gut das komplette Menü begleiten kann.
Für den Hauptgang wurde der Grill angeschmissen. Schweinefilet mit Herbst-Gemüse aus dem Ofen. Kartoffeln, zweierlei Kürbis, Pastinake, etwas rote Zwiebel und Maronen. Dazu einen 2020 Kressbronner Berghalde Pinot Noir Réserve von Steinhauser und einen 2017 Syrah Barrique (von Geile Weine). Beide waren dicht, angenehm kräftig und körperreich, dunkle Beere im Vordergrund. Der Pinot Noir (Spätburgunder) vom See hätte noch etwas im Weinregal liegen bleiben dürfen. Die Holznoten waren noch zu vordergründig und die Tannine noch unangenehm. Wein mit Potenzial. Der Syrah Barrique war unkompliziert und hat Spaß gemacht, erst recht bei dem Preis (10,90 €). Es hätte auch Rindfleisch gepasst oder einfach nur so wenn es draußen kalt ist und man einen Wein trinken möchte.
Zum Dessert habe ich ein neues Tarte-Rezept (Apfel-Mohn) ausprobiert. Lecker, würde auch zum WinterMenü passen. Dazu herbsüße karamelisierte Walnuss und cremiges Vanilleeis. Beim Ausverkauf habe ich einen 2006er Trockenbeerenauslese vom Neusiedler See gekauft und war nun gespannt ob der Wein noch etwas ist. Und ja er war noch trinkfähig, sogar mit Säure und einer extremen Rosinensüße. Likörartig.
Es hat einfach wieder Freude gemacht neue Rezepte auszuprobieren (alle sind gelungen) und mit Freunden Weine zu probieren.