Ich liebe den Sommer. Die Tage sind länger, man ist viel draußen, jeder ist besser drauf und man trifft sich gerne mal abends wenn die Sonne untergeht, die Temperaturen perfekt für ein Glas Wein sind und genießt die gemeinsame Zeit. Es ist alles etwas einfacher als im Winter. Ja selbst das Essen. Oft reicht ein guter Salat. Und der Wein muss auch nicht kompliziert sein im Sommer.
Ich denke bei Sommer gerne an die italienische Küche, immer frisch gekocht, dazu italienischen Wein. (Ich sollte unbedingt noch ein italienisches Menü machen :-)) Leichte Küche, wie Fisch, frisches Gemüse und beim Dessert: frische Beeren, Eis oder doch die asiatische Küche mit Mango, Ananas und Kokos?
Das Menü stand recht schnell fest und die Weine waren schnell im Keller gefunden. Ich wollte schon lange mal Brunello mit seinem kleinen Bruder Rosso di Montalcino vergleichen, Rosé-Secco ist der Inbegriff von Sommer, leicht fruchtig unbeschwert. Noch zwei unkomplizierte leichte frische Weißweine und ein Dessertwein und schon ist das WeinMenü komplett.
Was soll ich sagen, es war ein wunderschöner Abend. Ich durfte meine Freude und Begeisterung über Genuss wieder teilen, wir hatten tolle Gespräche, das Essen war lecker (fast alle Rezepte waren zum ersten Mal von mir gekocht) und der Wein hat auch allen geschmeckt.
Der Bodensee Rosé-Secco von Markgraf von Baden, Salem ist für alle die es etwas süßer mögen. Er ist zwar trocken ausgebaut, aber seine fruchtige Art passte perfekt zu unserem süßlich marinierten Lachs.
Der Löss Grüne Veltliner von Schlosskellerei Gobelsburg, Kamptal war überaschend mineralisch. Schon in der Nase hatte man nassen Stein und kaum Frucht. Der Weißburgunder von Van Volxem, Saar hingegen war fruchtig und ein Wein den man gut und gerne auch ohne Speisebegleitung sich schmecken lassen kann. Spannend war zu erleben, wie sich der Wein mit der geschmacklich dezenten Gurke und dem geschmacklich intensiven eingelegten Feta verbindet. So wurde zum Beispiel das Aroma der Gurke mit dem Grünen Veltliner intensiver.
Der Brunello di Montalcino (55 €) im Vergleich zum Rosso di Montalcino (19 €) von Azienda Mastrojanni. Beide Weine sind Weine der Toskana aus dem Anbaugebiet um das Städtchen Montalcino, im Südosten der Toskana gelegen. Brunello ist die Rebsorte, eine Unterart des bekannten Sangiovese, welcher die Hauptrolle in der Toskana (Chianti ist auch eine Region in der Toskana) spielt. Der Brunello wird aus dem besten Traubengut vinifiziert, lagert zwei Jahre im Barrique und drei Jahre auf der Flasche, bis er in den Handel kommt. Der Rosso di Montalcino ist hochkarätig, aber bezahlbar und aus dem Traubengut, das den hohen Ansprüchen des Brunello nicht genügt. 12- 15 Monate im Barrique und einige Monate auf der Flasche, dann darf er in den Handel.
Beide waren ausgesprochen gut. Passten perfekt zum Essen und ein absoluter Hochgenuss. Der Rosso mit seinem intensiven Sauerkirsch-Aroma, vollmundig und doch frisch, nicht zu schwer, die Tannine schmeichelnd, weich und angenehm und der Alkohol war wunderbar integriert.
Der Brunello von allem noch ein klein wenig mehr. Mehr Kraft, in sich unglaulich stimmig, fast schon Aromen, wie bei einem guten Whiskey bzw. Cognac, nicht brandig aber ausgesprochen komplex. Hier hätte auch dunkle Schokolade in die Soße gepasst. Ein Wein für besondere Anlässe, absolut lecker! Der Rosso war am Ende aufgrund des Preises unser Gewinner :-)
Zum Abschluss der Boardwine weiß vom Hagnauer Winzerverein. Ein eher leichter und frischer Süßwein. Zu unserem asiatischen Dessert richtig gut.
Da der Sommer noch ein paar Tage geht schaffe ich es vielleicht noch ein Italienisches WeinMenü zu veranstalten :-)
Gerne könnt ihr das Menü nachkochen, ladet euch einfach die Rezepte runter. Und wenn ihr auch so einen tollen WeinAbend bei euch veranstalten möchtet, schreibt mich einfach an :-)